Vortrag-Titel:

To become visible - 'Schöne' Literatur für die systemisch-interkulturelle Beratung und Therapie"

Vortrag-Beschreibung:

Die Steigerung von Empathiefähigkeit durch das Lesen von Romanen ist ein mittlerweile recht gut widerlegter Mythos. Dennoch gelingt es der sogenannten ‚Schönen‘ Literatur oftmals historisch bedeutsame Ereignisse früher zu beschreiben sowie kulturell und gesellschaftlich bedeutsame Phänomene wie Flucht und Migration verdichteter darzustellen als dieses systematisierten und wissenschaftlich fundierten Dokumentationsformen möglich ist. Belletristik ist allgemein ein Medium, das individuelle Gefühls- und Gedankenwelten in Sprache übersetzt und Geschichten erzählt. Der Vortrag bringt zum einen literarische Beispiele, die dazu beitragen, die Auswirkungen von Flucht und Migration aus der Sicht von in der Regel selbst betroffenen Autor*innen sichtbar zu machen und beschäftigt sich zum anderen mit der Frage, inwiefern die Auseinandersetzung mit literarischen Fluchtgeschichten einen Beitrag für die Weiterentwicklung von systemisch-interkultureller Beratung und Therapie leisten kann.

Dozent:

Barbara Bräutigam

Vita:

Barbara Bräutigam, geboren 1969 in Berlin, studierte Psychologie und Philosophie. Sie ist systemische Psychotherapeutin und integrative Kinder- und Jugendlichentherapeutin und hat seit 2007 an der Hochschule Neubrandenburg eine Professur für Psychologie, Beratung und Psychotherapie inne. Seit gut 20 Jahren beschäftigt sie sich mit den psychischen Auswirkungen von Flucht und politischer Verfolgung auf Menschen und deren Familien. Zudem hat sie sich über das Medium Kinder- und Jugendliteratur und dessen Einsatz in der Kinder- und Jugendlichentherapie habilitiert und interessiert sich seitdem für das Potenzial literarischer Texte in der Psychotherapie.

 

Barbara Bräutigam