Vortrag-Titel:

Globalisierte Familien: Transnationalität und Digitalisierung als neue Normalitäten

Vortrag-Beschreibung:

Familien des 21. Jahrhunderts teilen sich nicht mehr zwangsläufig einen Haushalt, eine Nationalität oder eine kulturelle Identität. Die neueren Formen familiären Lebens sind durch Mobilität und durch Digitalisierung geprägt; diese ermöglichen eine mediale Co-Präsenz, auch wenn eine physische Präsenz nicht möglich ist. Somit sind heutige familiäre Lebensformen nicht mehr an einzelne Lokalitäten gebunden, denn selbst über Länder- und Kontinentgrenzen hinweg können wichtige Lebensentscheidungen gemeinsam diskutiert und getroffen werden. Transnationale Familien werden so zu einer neuen Normalität, von der wir mono-nationale Familien als bisher unhinterfragte Normalität abgrenzen können. Was bedeuten diese Veränderungen für Systemische Beratung und Therapie? Welche möglichen blinden Flecke sollten bei der Arbeit mit mono- und transnationalen Familien beleuchtet werden? Und wie können wir die Digitalisierung dabei in unserer Arbeit nutzbar machen? Diesen und weiteren drängenden Fragen geht der Vortrag nach.

Dozent:

Prof. Dr. Maria Borcsa

Vita:

Prof. Dr. phil. Maria Borcsa, Dipl.-Psych., approbierte Psychologische Psychotherapeutin (VT), Paar- und Familientherapeutin, Supervisorin, ist Professorin für Klinische Psychologie an der Hochschule Nordhausen (HSN) sowie als Dozentin im In- und Ausland tätig. Sie ist Begründerin des Masterstudienganges »Systemische Beratung« (HSN in Kooperation mit dem IF Weinheim) und Gründungsmitglied des Instituts für Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung (ISRV) an der HSN. Lange Jahre war sie im Vorstand der Systemischen Gesellschaft und der European Family Therapy Association (EFTA) und von 2013–2016 Präsidentin der EFTA. Ihre Publikationen zur Qualitativen Forschung und systemischer Therapie liegen in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Griechisch vor. 2019 erhielt sie die Auszeichnung der European Family Therapy Association für ihre Exzellenz im Bereich der Familientherapieforschung und der systemischen Praxis.

 

Prof. Dr. Maria Borcsa