Workshop-Titel:
Die Macht der Sprache: Muttersprachliche systemische Beratung und Therapie
Workshop-Beschreibung:
Der Workshop richtet sich sowohl an Muttersprachler als auch an Menschen, die in Systemen arbeiten, in denen verschiedene Sprachen präsent sind. Ob der/die Therapeut*in der Muttersprache der Klienten mächtig ist, ist bei diesem Workshop irrelevant. Welch große Rolle die Sprache in der systemischen Beratung und Therapie spielt, beginnen Systemiker*innen spätestens beim Erlernen der ersten systemischen Fragetechniken zu begreifen.
Unsere Realität ist sozial konstruiert. Das Beharren auf der Tatsache, dass sich die Sprache in ihren Bedeutungen ständig verändert und variiert, ist der Grundpfeiler des sozialen Konstruktionismus. Mecheril und Quehl (2006) publizieren, dass „Sprache das Handeln [begründet], so wie das Handeln Sprache ermöglicht: Sprache subjektiviert und Subjektivierung „versprachlicht“. Folglich „muss man paradoxerweise einer Sprache mächtig sein“, „um diese Unterwerfung durch Sprache aber formulieren zu können.“ Welche Ressourcen und Stolpersteine bei der praktischen Arbeit in Systemen in der eigenen Muttersprache oder mit
Muttersprachler*innen anderer Sprachen als der eigenen zu vermuten sind, soll reflektiert werden. Ein Fokus des Workshops wird auch die nonverbale oder „analoge“ Sprache mit einer zweisprachigen Familie sein.
Dozent:
Lena Hirner